Montag, 25. August 2008

24.08.08 Lallapura





Hinten auf dem Motorrat mit Karmanya als Fahrer geht es los in Richtung der Ghats zu einem der vielen Weberviertel.
Hier dreht sich fast alles um das Weben. An einem Ort werdem Löcher in Karten gestanzt, die den Maschinen als Vorgabe für die späteren Muster dienen, woanders werden Seidenfaden auf Spulen gewickelt.
Dazwischen überall dunkle Hauseingänge in denen man die Weber bei der Arbeit beobachten kann. Auch elektrische Webstühle kann man sehen.
Eine Maschine braucht im Gegensatz zur Handarbeit, die acht bis zehn Tage dauert für den gleichen Sari nur 3 Stunden. Woraus sich auch die immer schlechtere Bezahlung der Weber erklären lässt, hinzu kommt, dass es ein hohes Arbeitsangebot gibt, was ebenfalls die Preise drückt.
Hier habe ich auch zum ersten mal die Arbeit der Frauen gesehen. Oft sitzen sie zu viert an einem Sari und besticken ihn mit kleinen Perlen. Das dauert ungefähr drei bis vier Tage und alle zusammen erhalten sie dafür weniger als zwei Euro.
Ebenfalls schlecht bezahlt wird das Fädenschneiden.
Bei den maschinell hergestellten Saris bleiben immer noch lästige Fäden stehen, die abgeschnitten werden müssen, die Arbeit dauert zwar nicht so lange (etwa vier Stunden, wenn drei bis vier Mädchen daran arbeiten) doch hierfür bekommen sie alle zusammen weniger als 30 Cent.
Es gibt erstaunlich viele sehr junge Sariweber. Als ich nachfrage heißt es erst 17-18 Jahre und als ich darauf beharrte das das wohl kaum sein kann -vor mir sitzt fast noch ein Kind- ist er vielleicht doch nur 16. Doch auch das kann ich nicht so richtig glauben.
Nun aber was sollen sie auch machen, bei der schlechten Bezahlung muss die ganze Familie mithelfen, zumal die Schule hier nicht wie in Deutschland umsonst ist.
Die meisten Eltern können sich daher ohnehin nicht leisten ihre Kinder zur Schule zu schicken.

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