Montag, 18. August 2008

13.08.08 Baghawanala



2001 wurde Shruti Nagvanshi auf dieses Dorf aufmerksam. Damals gab es noch keine richtige Straße, die dort hin führte. Wer es zu Fuß erreichen wollte, versank knöcheltief im Schlamm und war gut damit Beraten ein Auto zu nehmen. Doch die Bewohner dieses Dorfes haben kein Geld für Autos und mussten ihre Waren notgedrungen zu Fuß in die Stadt karren.
Heute führt eine Strasse hier her, die sich die Bewohner mit der Kampagne “keine Straße, keine Wählerstimmen” erkämpft hatten. Mittlerweile gibt es sogar eine Schule, die die Kinder umsonst besuchen können und die von der PVCHR finanziert wird. Eine weitere Schule ist in Planung, die von der Regierung gezahlt wird und die Mittagessen für die Kinder anbietet; denn die meisten Familien haben nur Geld für eine Mahlzeit am Tag.
Die Verhältnisse sind hier immer noch schlecht. Für ein Kilo Räucherstäbchen erhalten die Frauen umgerechnet weniger als 6 Cent und für 500 Zigaretten keine 20 Cent.
Den Sariwebern in diesem Dorf geht es besonders schlecht. Sie sehen ihren Beruf durch die Überschwemmung des heimischen Marktes mit chinesischen maschinell gefertigten Saris Bedroht und schon viele Weberfamilien sind den Hungertod gestorben. Hinzu kommt, dass sie häufig von den Lieferanten der Rohmaterialien abhängig sind und ihre Preise durch die Händler, die die Saris weiter verkaufen, gedrückt werden. Daher verwundert es kaum, dass Kinderarbeit hier gang und gaebe ist. Dies wird sich hoffentlich durch die Möglichkeit zur Schule zu gehen und dort auch mit Essen versorgt zu werden ändern.
Seit die PVCHR hier ist, ist die Kindersterblichkeit durch rechtzeitige Impfungen erheblich zurückgegangen. Selbst die Belästigung durch die Polizei ist weniger geworden, auch wenn sie immer noch existiert.

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