Montag, 15. September 2008

10.09.08 Eine weitere Demonstration der Weber



Sie kamen auf Traktoranhängern zum Gerichtshof gefahren. Und dieses mal war es nicht das ärmliche Häuflein Weber wie ich es das letzte mal vorfand. Es waren die Frauen, die aus 24 Verschiedenen Stadtvierteln Varanasis herkamen um für ihre Rechte zu kämpfen. Und so marschierten wir eine halbe Stunde lang durch die sengende Mittagshitze. Während viele der Frauen auch noch ihre Kinder mit sich schleppten konnte ich mich kaum selbst tragen so heiß war es.
Auf roten Bannern Standen die Namen der Gegenden aus denen sie stammten und um ihre Köpfe hatten viele ein Band mit der Aufschrift “Voice of people”. Eine Bewegung die die Weber gebildet hatten um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Bereits am 09.09.2008 hatten sie ihre Forderungen gesammelt und an die entsprechende Behörde geschickt. Seit dem hat die Regierung einiges an Engagement gezeigt. Die Demonstration soll noch einmal darauf hinweisen, wie ernst die Lage der Weber hier ist.

Unter einer Demonstration darf man sich jedoch nicht das vorstellen, was man in Deutschland darunter versteht.
Während ein paar deutsche Studenten eine ganze Autobahn lahm legen wurden die 1200 Demonstranten von der Polizei immer wieder an den Rand verwiesen um den Verkehr nicht aufzuhalten.
Es besteht zwar ein allgemeines Recht zur Demonstration, jedoch wird es den Demonstranten immer wieder schwer gemacht ihre Forderungen an die Öffentlichkeit zu tragen.
Mit fadenscheinigen Ausreden wird versucht Demonstrationen zu unterbinden, oder zumindest du behindern. Doch durch die Hartnäckigkeit der Demonstranten ist es mit der Zeit immer einfacher geworden das Recht auf friedliche Demonstrationen duchzusetzen.
In anderen Staaten Indiens werden die Demonstranten immernoch mit Gürteln geschlagen und mit Waffen bedroht. Hier kann es lediglich passieren, dass man für ein paar Stunden im Gefängnis landet. Drüber kann Dr.Lenin nur lächeln, denn auch er hat hier schon ganz andere Zeiten erlebt, in denen auch er von der Polizei übel zugerichtet wurde.

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